L'eau pour Malicounda - Wasser für Malicounda
Projet "Eau pour Malicounda" - Le but de façonner l'avenir ensemble
Projekt "Wasser für Malicounda"- Vom Sinn, die Zukunft gemeinsam zu gestalten
Seit Oktober 2018 existiert nun schon die Vorschule "Case de Keur Thomas". Seit November 2018 arbeiten Lehrer und 50 Schüler erfolgreich zusammen. Ja, man kann sagen, die Idee von einer Schule mitten in der Brousse ist Realität geworden und zwar genauso, wie wir es uns vorgestellt haben. Zugegeben, etwas naiv war ich am Anfang: Kinder gesehen, vom Schicksal erfahren, Idee entwickelt, Projekt umgesetzt. So einfach habe ich es mir vorgestellt. Und viele haben mich gewarnt: "So einfach ist das nicht!" "Du wirfst dein Geld zum Fenster raus!" "Du kennst die Mentalität der Menschen in Afrika nicht!" "Du wirst alles verlieren!" Das sind nur einige Meinungen, die mich aus Deutschland und Frankreich begleiteten. Auch Omar war nicht ganz sicher, mit wem er es zu tun hat: Da kommt eine Frau aus Deutschland, besucht ein Dorfviertel in der Wildnis und entscheidet aus dem Herzen heraus, eine Schule zu bauen. So etwas hat es bis dato noch nicht gegeben. Es kommen schon ab und zu Europäer in die abgelegenen Viertel, aber meist nur, um einen "geselligen Abend" mit Tamtam und Tanz zu verbringen. Im Gepäck: Lutscher für die Kleinen und ein wenig Geld für die Musiker. Die großen Gewinner sind die Veranstalter, denn diese Reisen muss man teuer bezahlen. Für die Dorfbewohner bleibt am Ende nichts.
Doch mit Madame Ute ist das anders - so sagt man. Sie interessiert sich für uns und unsere Probleme.
Genauso ist es. Die Schule "Case de Keur Thomas" ist ein Herzensprojekt. Sie trägt den Namen meines Sohnes, der leider nicht mehr lebt. "Keur Thomas" - Thomas' Ort - ist ein Ort der Begegnung, des Miteinanders, des Lernens geworden. Mit einer gewissen Leichtigkeit lernen die Kinder; miteinander zu leben; sich in Teams für ein gemeinsames Ziel auf den Weg zu machen; sich Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen zu schaffen, die es ihnen ermöglichen, in den übervollen Klassen der weiterführenden Schulen erfolgreich weiterzuarbeiten. Mit der entsprechenden Methodik und dem Einfühlungsvermögen von Lehrern, die bereit sind, ebenfalls zu lernen, haben sich die Kinder binnen kürzester Zeit eine Entwicklung vollzogen, die Ihresgleichen sucht. Das erfüllt uns mit Stolz.
Doch nicht nur für die Kinder aus Malicounda Bambara, Keur Maissa, Ngueringhe, Keur Waly hat sich das Leben verändert. Auch die Frauen haben gelernt, dass sie sich weiterentwickeln können und auch müssen. Zum einen "erziehen" die Kinder mit dem, was sie gelernt haben, ihre Eltern und Geschwister. Das hat Auswirkungen für das ganze Dorf. Zum anderen haben die Frauen am Tag 7 Stunden Zeit, um eigenen Tätigkeiten nachzugehen. Das erfordert Bereitschaft, sich für Neues zu interessieren, um etwas Sinnvolles zu tun. Im regelmäßigen Gespräch mit den Frauen wird immer wieder deutlich, wie wichtig es für sie ist, nützlich zu sein. Sie haben Träume und Ideen. Und eine dieser Ideen ist, etwas für die Gemeinschaft zu schaffen, was ihnen das Leben etwas erleichtert.